Mittwoch, 7. April 2010

Nureddin zu "Weitere Gleichnisse"




Diese Sprache ist den Muslimen nicht fremd. Auch der Koran hat solche Gleichnisse mit denen er den Zuhörern etwas im Glauben erläutern will. Auch in den Hadithen, also in den Prophetenworten, sind solche Gleichnisse vorhanden.

Offenbar ist die Methode, in Gleichnissen zu reden, eine sehr erfolgreiche, so daß sie durch die Zeiten und Orte reist. Sie ist einfach und einprägsam für ein Volk, daß sich weitestgehend abseits des Glaubens befindet. Dieses Publikum ist als Bauernvolk bestens vertraut mit der Saat, Ernte usw., im Gegensatz dazu ist aber der Glaube an das Jenseits für sie etwas völlig fremdes. Also verwendet Jesus (Friede sei mit ihm) die Gleichnisse aus der Sprache der einfachen Leute. Vermutlich wird er bei Gebildeten, Priestern oder Adeligen eine andere metaphorische Sprache verwenden.

Jedes Herz benötigt ein Gefühl, das nur der Glaube an Gott vermitteln kann. Der Glaube ist ein natürliches, menschliches Bedürfnis wie das Trinken, Essen und Schlafen. Es gibt ja das Sprichwort Geld macht nicht glücklich, und wir finden es deutlich bestätigt in unserer wohlhabenden, aber weitestgehend atheistischen Gesellschaft. Viele einfache, arme Leute scheinen dagegen glücklicher zu sein, weil ihr Glaube sie stark macht in ihrer Situation.

Deswegen wählen die Propheten auch lieber den bescheidenen einfachen Weg und freuen sich auf das ewige Jenseits, das die Bibel als Reich Gottes beschreibt. Wir Muslime stellen berechtigt die Frage, ob dieses nicht das Reich Gottes ist. Gibt es eine weitere Macht neben Gott der im Diesseits regiert? Unsere Antwort ist: beide sind Reich Gottes, das eine, begrenzte Reich ist ausreichend für die Reifeprüfung und das andere, eigentliche, ewige Reich Gottes ist der Ort, in dem das geerntet wird, was hier gesät wurde, wie Jesus (FSMI) erklären will.

Nichts anderes hat Moses (FSMI) vor ihm und Mohammed (FSMI) nach ihm tun wollen, nämlich den Menschen zum ewigen Glück zu verhelfen.

Der Weg dazu geht über das Nachdenken über das Gleichgewicht in allem, wer wir sind und wer das alles erschaffen hat, kurz gesagt: im Glauben. Wer dieses Rätsel löst, wird sein Leben im Diesseits glücklich verbringen, ganz gleich unter welchen widrigen Verhältnissen, und im Jenseits im ewigen, absoluten Glück.

Der feste Glaube des Propheten Jesus(FSMI) läßt ihn völlig ruhig schlafen auf dem Schiff, das im tobenden Meer wellenreitet. Gott hat ihm vermutlich eine innere Ruhe gegeben und die Gewißheit, daß sein Schiff nicht versinken wird. Ich vermute, daß ein Prophet sich aber auch im Falle eines Schiffbruchs völlig ruhig verhalten würde, weil der Tod für ihn der Anfang des Lebens im Jenseits ist und deshalb nichts Schlimmes. Schlimm ist der atheistische Gedanke, daß der Tod ein Ende ist, ja eine Exekution.

Ergeben ist der Gläubige dem Urteil Gottes, gleichgültig ob es ein Geschenk ist oder ein Tadel. Dieses Geheimnis kann man erlangen, in dem man sich nicht dem inneren Drang zu glauben widersetzt, sondern sich in ihm auflöst. Das ist auch die richtige Freiheit, Freiheit von der Angst vor Tod, vor Zwängen und vor Stress. Absolut frei und glücklich wie ein Schmetterling, ist man wenn man im Reich Gottes fliegt und mehrmals am Tag im Gebet, die Nahrung für die nötige Ausdauer tankt.




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