Mittwoch, 30. Juni 2010

Nureddin zu "Ein Irrtum der Jünger"




Jesus (Friede sei mit ihm) weiß von seinem Schicksal, und trotzdem versucht er nicht, diesem auszuweichen und ihm zu entrinnen. An dieser Entschlossenheit müssen sich die Jünger zunächst einmal üben, aber schliesslich entscheiden sie sich für das Richtige. Sie folgen ihm treu.

Sowohl an dem Verhalten des "Sohn des Menschen" und nicht "Sohn Gottes", als auch am Verhalten seiner Jüngern wird deutlich, was wahre Gottergebenheit, was Glauben bedeuten. Diese besonderen Menschen gehen mit Herzensruhe ihrem sicheren, äußerlich bitteren Schicksal entgegen. Doch ist das äußerlich so bitter anmutende wirklich bitter, oder ist es nicht eher süß?

Für Menschen, die keinen Glauben an das Leben nach dem Tod haben, ist der Tod ein Ende, eine Hinrichtung. Dagegen sollte uns Muslimen und den Christen der Glaube an das Leben nach dem Tode eine innere Zufriedenheit und Sicherheit geben, welche auch die Entscheidung Jesu (FSMI) und seiner Jünger verständlich macht. Für sie ist der Tod kein Ende, sondern ein Anfang. Es ist ein Wiedersehen mit allen Lieben, die vor uns diesen Weg gegangen sind. Es ist ein Treffen mit dem Geliebten, mit unserem Gott.

Aber das Sitzen zu meiner Rechten oder Linken zu vergeben, steht nicht bei mir, sondern ist für die , denen es bereitet ist.

Als Muslim sehe ich hier einen Hinweis Jesu (FSMI) auf eine andere Menschengruppe als auf die Gruppe der Jünger. Ein ähnliches Hadith (Prophetenwort) fällt mir ein, nämlich als einmal der Prophet Muhammed (FSMI) seine Brüder grüßt und seine Jünger ihn fragen, ob sie damit gemeint sind. Er antwortet ihnen: ihr seid meine Freunde, meine Brüder kommen erst zu jener Zeit, in der die Religion am Boden liegt. Diese Mutigen, Entschlossenen werden sie wieder auf den Thron heben, auf den sie gehört.

Es ist die Generation der Gläubigen unmittelbar vor dem Ende, die der Religion wieder neues Leben einhauchen wird, den messianischen Atem von Jesus (FSMI). Sind diese Gläubigen eine Allianz von wahren muslimischen und wahren christlichen Gläubigen kurz vor dem Ende der Welt, eine Allianz gegen alles Übel? Nur Gott weiß es am besten.

Die wohl bedeutendste friedliche muslimische Bewegung in unserer Gegenwart ist die Gülen-Bewegung. Diese Bewegung nimmt den Namen von ihrem Initiator und Vordenker, dem türkisch-islamischen Denker Fethullah Gülen. Die Bewegung befolgt Regeln, die man sowohl bei Jesus (FSMI) als auch bei Muhammed (FSMI) wiederfindet: zu leben, um andere lebendig werden zu lassen, und so zu leben, daß man ausschliesslich nur im Sinne Gottes handelt (Ihlas heißt dieses Prinzip). Das bemerkenswerte an dieser Bewegung ist, daß sie ihre Arbeitsweise auch Hizmet nennt, was "Dienst" bedeutet. Es ist auch bei Jesus (FSMI) in obiger Bibelstelle wiederzufinden. Ein Zufall? Gott weiß es am besten.




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